Seminarbeschreibungen

Hier zeige ich die Themen und Inhalte einiger Seminare.

Tanzsamstag, 7. Mai 2021, 10.30h – 16 h

Ich bin Rot Fuchs – warum brauchst du mich?

Bin dein Ebenbild
dein Schatten, dein andrer
das Leben, wild
die Laune vom Wetter

Rot ist mein Fell und
rot meine List
und rot
das Blut deines Tierherzens ist.

Robert Macfarlane und Jackie Morris

 

Füchse sind Trickster. Sie berühren uns, weil sie für Spiel und listige Tricks stehen und uns eine Geschichte erzählen, die jenseits des Verstandes liegt.

Tanzend können wir spielerisch sein und so mit unserer Wildnatur auf einfache Weise in Berührung kommen. Wir müssen uns nicht verstellen, sondern können uns leicht von einer Gestalt in die andere verwandeln.
Ich arbeite mit freiem Tanz, Meditativen Tänzen aus dem Raum des Herzens ®.

Wochenendseminar
24.-26. Juli 2020
Tanzhalle Nina Beinssen, Insterburger Str. 9a, 28207 Bremen

„Die Welt braucht mehr Räubertöchter
und weniger Prinzessinnen“

 Zu meinem 63. Geburtstag erhielt ich von einer langjährigen Tänzerin eine Postkarte mit dem obigen Spruch. Auch wenn ich eigentlich Spruchkarten nicht mag und diese auch optisch nicht mein Fall war, hat sie etwas Wichtiges in mir angesprochen und zum Klingen gebracht. Die erneute Rückkehr zu etwas in mir, was mit Spiel, Unternehmungsgeist, Mut und der Bereitschaft, für die eigene Wahrheit einzutreten und auch Unangenehmes in Kauf zu nehmen zu tun hat.
Ich habe dann zum letzten Neumond mit dem Thema ein Ferntanzen angeboten und durchgetanzt. Das hat mir gezeigt, dass es gerade ein wichtiges Bedeutungsfeld für mich ist. Wir haben uns dabei die Geschichte von Ronja Räubertochter tanzend noch einmal vorgenommen.

Darin liegt für mich ein Bedürfnis unserer Zeit, mehr zu wagen und für unsere eigenen Anliegen innerlich und äußerlich einzutreten. Das werden wir an dem Wochenende mit Tanz ausloten. Wir werden anhand der Erzählung, Kontakt mit der inneren Räubertochter aufnehmen und ihr den Rücken stärken und spielerisch Neues ausprobieren.

Im Tanz ist es einfacher, wir selbst zu sein und unseren Gefühlen in der Bewegung einen authentischen Ausdruck zu verleihen. Wir können tanzend freier sein.

Tanzsamstag, 14.3.2020, 10 – 16.30 Uhr
Tanzhalle Nina Beinssen, 28207 Bremen

Sozusagen grundlos vergnügt
… Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freu mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freu mich vor allem, dass ich bin.
                                      Mascha Kaleko

Im Frühling werden unsere Kräfte wieder frei gelassen. Frühlingshaftes Entzücken ergreift uns, wenn unser Körper wacher wird. Die helleren Tage ermuntern uns zur Erneuerung der Lebensfreude. Tanzen erlaubt in unserem Körper lebendig anwesend zu sein und uns wohl zu fühlen. Im Spürbewusstsein nehmen wir auf feine Weise den Energiefluss in uns wahr. Er drängt nun im Frühling wieder mehr nach Ausdruck.
Das Dasein mal mit unserer wilden Bewegungsfreude und mal mit schleichender Langsamkeit zu feiern ist einfach im Tanz. So kehren wir zur vergnügten Freude ohne Grund in uns zurück. Die Lebendigkeit im Körper fließt in Harmonie mit dem Atem. Das erlaubt eine Freiheit im Moment zu sein, ohne etwas erreichen zu wollen.

Tagesseminar am 19.4.2020, 11 – 14 Uhr

Ein Sinn für Humor ist die einzige göttliche Qualität des Menschen.
Schopenhauer

April hat immer einen Scherz dabei. Er steht für das Staunen am neu erwachenden Wunder der Natur und lehrt uns Flexibilität und Humor in seinen wilden Launen. Das Wetter wechselt zwischen Sonne und Hagel im Handumdrehen, zwischen brausenden Winde und sanften Lüftchen.

Auch der Tanz wechselt die Stimmungen häufig und bietet uns damit ein Feld, um uns selbst zu fühlen und tänzerisch auszuleben zwischen sanft und leicht und heftig und trampelnd, traurig und fröhlich. Tanzend können wir im Körper an das Wunder des Lebens anknüpfen.

... Schon als Kind liebte meine Seele die Wege
Schon als Kind lauschte ich den Geschichten der Pfade
Schon als Kind liebte meine Seele zu gehen
Mein Lied auf dem grauen Weg zu singen
Als ob es keine Eile in der Welt gäbe…
Ich gehe auf einer grauen unendlichen Straße
In mitten von Wiesen voll reifendem Korn
Ich gehe und gehe eine endlose Straße
Als ein klingendes Bewusstsein der Lieder der Pfade
Und es ist so spät am Abend.
                                               Ernst Enno



Zu einer Zeit kam durch meine Arbeit in Estland estnische Musik zu mir. Daraus entwickelten sich einige Tänze, die mit der Seele von Eesti verbunden sind und einen besonderen Charakter von Tiefe haben.
Diesen Tänzen möchte ich mich an diesem Tag widmen und ihnen mit euch an diesem Tanzsonntag einen Raum geben.
Auch freien Bewegungsausdruck und Spielerisches wird es natürlich geben.

Tagesseminar, 6.12.2020 in Bremen, 11 – 14 Uhr

Dann das Entzücken als dein Mut sich entzündete
und du hinaus auf neuen Grund schrittest
deine Augen wieder jung mit Energie und Traum
einen Pfad der Fülle vor dir öffnend.
                                                       John O´Donohue

Die Geburt des Lichts zur Wintersonnenwende ist immer wieder ein Wunder des Neubeginns.Unsere Sehnsucht nach dem Licht ist der Motor, uns in Bewegung zu setzen und das Licht zu suchen. Tanzen bietet uns einen leichten Zugang zum Licht in uns, das unseren Leib jeden Augenblick durchdringt. In einfachen, meditativen Tanzschritten können wir uns an das Licht erinnern, es als ein Wunder in unserem Körper wahrnehmen und feiern.

Polli Talu Arts Center, Estland, 10. – 16.7.2019
 
Wir leben vom Geheimnis und nicht von den Erklärungen.
                                             Cecil Collins
 
In einem nordischen Märchen wird die Geschichte eines Lindwurms erzählt. In ihr taucht der Lindwurm als unbekannter älterer Bruder des Prinzen auf, als dieser auf Brautschau ist. Der Prinz erkennt, dass es ein Geheimnis bei seiner Geburt gab. Die Königin und der König sind bereit, sich der alten Geschichte zu stellen. Sie nehmen den Lindwurm in ihrem Schloss auf. Er war als kleiner erstgeborener Wurm von der Hebamme aus dem Fenster geworfen worden.
Und sie suchen eine Frau für ihn. Nachdem viele Frauen vom Lindwurm verspeist wurden, findet sich noch eine mutige junge Frau, die sehr naturverbunden ist. Sie bedingt sich eine Vorbereitungszeit von einem Jahr und einem Tag aus und vertraut auf den Rat einer alten Frau, die ihr bei einer Eiche erscheint. Am Tag ihrer Hochzeit tritt sie dem Lindwurm offen gegenüber und verhandelt mit ihm. Wenn sie eins der von ihr gestickten 12 Heiratshemden auszieht, muss der Lindwurm sich von einer Schicht seiner Schuppen trennen. So geschieht es, dass der Wurm immer mehr seine Schutzschilde preisgibt. Am Ende erscheint ein sehr verwundetes männliches Wesen, das seine junge Gattin erst abschrubbt und dann in Milch badet, woraufhin der Verwandlungsprozess zu einem guten Ende kommt. Dann verbringen die beiden eine schöne Hochzeitsnacht als Mann und Frau miteinander.
Anhand der Geschichte ertanzen wir uns einen Zugang zu unserer Tiefe, wo wir – ausgestattet mit den Qualitäten von Mut und Einfachheit und Wahrheit – dem in uns selbst begegnen, was wir ausgesperrt haben. Tanzen bietet einen spielerischen und leichten Weg, unsere Kraft im Körper zu spüren und sie nach außen dringen zu lassen. So können wir die Verbindung zum GANZEN in uns fühlen und selbst tanzend wieder ganz werden.

Wochenendseminar, 10. –12.1. 2020, Hof Oberlethe


O wie das Licht tanzt, Geliebte,
In der Mitte meines Lebens!
Das Licht schlägt, Geliebte, die Saiten meiner Liebe.
Der Himmel öffnet sich, der Wind rast dahin,
Lachen geht über die Erde.
                                           Tagore


In einem estnischen Märchen geht es um einen unerwarteten Kontakt zwischen einer Frau und einer Wölfin im Wald. Die ausgewachsene Wölfin zieht mehrfach am Rock der Frau und bringt sie so an einen anderen Ort. Dort hilft die Frau schließlich einem in Not geratenen Wolfsjungen, indem sie einen Knochen aus seinem Rachen holt. Daraufhin macht ihr die Wölfin am kommenden Tag ein graues Schaf mit Locken zum Geschenk.
Oft sind die Dinge anders, als wir sie uns vorstellen oder gern hätten. Manchmal bekommen wir etwas geschenkt, was wir uns nicht mal gewünscht haben. Die instinktive Wolfskraft ruft im Märchen nach uns und will uns zu etwas bringen. Nachdem sie die Widerstände der Frau überwunden hat, wird das Wolfsjunge vom Knochen befreit und kann wieder unbeschwert spielen. Die Frau erhält am Ende ein Schaf – Symbol für Friedfertigkeit an sich. Das Einlassen auf fremde Kräfte in uns und die tatkräftig mitfühlende Hilfe für junge wilde Kräfte, ermöglicht uns einen unerwarteten Zugang zum Frieden.
Im Tanzen können wir leicht mit allem in Kontakt kommen, uns für Flexibilität und Vertrauen öffnen. Wir können spüren, wann es Zeit ist still zu lauschen und wann es dran ist neue Schritte zu wagen. Das weibliche Urwissen ist im Körper verortet und hilft uns auf den Moment zu antworten, zu fließen. Spielerisch kommen wir mit den verschiedenen Kräften in Berührung. Tanzend ist es einfach, mir immer wieder Gelassenheit anzueignen und bei Bedarf über mein Unvermögen zu lachen. So kann der Frieden, die Liebe und das Lachen über die Erde gehen.

Tanzsamstag mit Cornelia Freise

Am Abend versammelten sich alle Katzen, die beim Rattenfangen mitgemacht hatten, im Haus des Schwertkämpfers und baten die große Katze respektvoll, sie möge doch den Ehrensitz einnehmen. Alle machten sie einen tiefen Diener vor ihr und sagten: „Wir wünschen uns alle, dass du deine Geheimnisse preisgibst, damit wir davon profitieren können.“ Die große, alte Katze antwortete: „Unterrichten ist nicht schwer, zuhören auch nicht, doch wirklich schwer ist, sich bewusst zu werden, was man in sich trägt und dann in der Lage zu sein, es als sein Eigen zu nutzen.
aus: Der Schwertkämpfer und die Katze, aus einem Fechtlehrbuch des 17. Jahrhunderts zitiert nach: Das Buch der Symbole, Taschen-V. S.300


Die Katze steht für das Weibliche in uns. Sie ist eigensinnig, hat magische Fähigkeiten und eine große Freiheitsliebe. Entspannt sitzt sie vorm Mauseloch, um im nächsten Moment zielgerichtet und elegant die Maus zu fangen. Die Katze ruht in sich. Diese Qualität, Polaritäten zu leben und in unserem Inneren mit dem Wesentlichen verbunden zu bleiben, ist Teil unseres göttlichen Erbes als Frauen. In den Katzentänzen üben wir spielerisch, entspannt bei uns zu sein und unsere Stärken zurückzuerobern.
In unserem Körper anwesend zu sein und uns wohl zu fühlen, ist eine Haltung, der wir in unserem Alltag immer weniger begegnen. Die Selbstverständlichkeit, mit der eine Katze ihren Körper bewohnt, ist uns abhanden gekommen. Die Katze kann uns zeigen, wie wir genießerisch und zärtlich in unseren Bewegungen aufgehen und im nächsten Augenblick für eine Herausforderung offen sein können. Ihre untrügliche Intuition wirkt auf uns Frauen inspirierend und erfrischt unseren Glauben an den eigenen inneren Wegweiser, der jenseits der Vernunft funktioniert und einer tieferen inneren Wahrheit folgt. Das Spürbewusstsein hilft uns in den Tänzen, ganz da zu sein und gleichzeitig den Kontakt zur Inneren Welt zu halten.

Tanzsamstag, 5. Januar 2019, 10 – 17.30 Uhr
Tanzhalle Nina Beinssen, 28207 Bremen

„Möge der Engel der Wildheit alle Plätze durcheinander bringen, wo dein Leben domestiziert ist und sicher, dich in Landschaften von wahrem Anderssein mitnehmen – wo alles was befangen ist in dir in Rhythmus fallen kann.“
                                              John O`Donohue

Schönheit fasziniert uns. Ebenso das Wilde. In uns selbst erleben wir beides oft als Gegensatz.. An diesem letzten Tag der Raunächte öffnen wir uns für beide Bereiche mittels Tanz und Märchen, um neue Perspektiven für 2019 zu ertanzen.
In dem Märchen „Der hässliche Riese“ wird das Thema Schönheit und Wildheit auf besondere Weise behandelt. Ein junges Mädchen muss bei einem hässlichen Riesen wohnen, weil ihr Vater sich an dessen Früchten zu Unrecht bedient hat. Sie will ihn nicht heiraten, weil er ihr so hässlich vorkommt. Darauf wirft er sie hintereinander in eine Schlangengrube, zu seinen Haifischen ins Meer und in eine Löwengrube. Das Mädchen geht unerschrocken mit den Tieren in Kontakt und wird so von diesen beschützt. Am Ende ist sie doch bereit, den hässlichen Riesen zu heiraten.
Beim Tanzen kommen wir in den Moment und so mit unserer Wildnatur auf einfache Weise in Berührung. Wir müssen uns nicht verstellen, sondern können uns leicht von einer Gestalt in die andere verwandeln. Das Tanzen hilft uns, die Gedanken über uns selbst zurückzulassen und von unserer Essenz berührt zu werden.

Tanzsamstag, 10. März 2018, Hannover


Drücke dich vollständig aus, dann werde still.
Öffne dich für Himmel und Erde und sei wie die Kräfte der Natur:
wenn der Wind bläst, ist da nur Wind;
wenn es regnet, ist da nur der Regen;
wenn die Wolken vorüberziehen, verspricht die Sonne zu scheinen.
Wenn du dich selbst für Einsicht öffnest,
bist du eins mit der Einsicht und kannst sie vollständig nutzen.
Öffne dich für Himmel und Erde,
dann vertraue deinen natürlichen Antworten
und alles wird an seinen Platz fallen.
                                                               LaoTsu

Tanz eröffnet eine Möglichkeit, wirklich im Körper anzukommen. Wir können unsere Gefühle ausdrücken und anschließend still auf unseren Atem lauschen. Wir können ganz da sein, wie der Wind, der bläst oder wie das Feuer, das brennt. So kommen wir in Kontakt mit dem Staunen in uns, dem Spiel und der Öffnung für größere Zusammenhänge. Diese Heimkehr in mich selbst ist von einer liebevollen Aufmerksamkeit getragen. So können wir uns selbst in unserem Körper als Wunder begreifen und uns als einen Teil in den heiligen Kosmos einreihen.
Im Tanz ist alles möglich, jeden Moment, wenn wir uns die Offenheit bewahren und den Mut, das Neue stampfend und springend, aufrecht schreitend oder am Boden wälzend zu begrüßen. Unser Körper ist ein wunderbares Instrument, das auf die Musik antwortet, sich im Tanz freudig dreht und mit anderen und dem Großen Ganzen in Berührung kommen will.

 7. – 13. Juli 2018, Polli Talu Arts Center, Estland


Was wünscht sich eine Frau mehr als alles andere?
In einem keltischen Märchen wird der König von einem wilden Mann gefangen. Um frei zu kommen, muss der König das vom wilden Mann gestellte Rätsel lösen. Der König sammelt viele Antworten, doch sie sind nicht des Rätsels Lösung. Er erhält die Antwort von der abgrundtief hässlichen Schwester des wilden Mannes. Dafür muss der König ihr einen seiner Ritter zum Mann geben. Sein edler Neffe ist für die Ehre des Königs bereit, die hässliche Lady zu heiraten.


Die Offenheit die Hässlichkeit anzuschauen und sie zu integrieren, führt zu einer Lösung, die jenseits von Hässlichkeit und Schönheit liegt.
Des Rätsels Lösung im Märchen lautet: Souveränität, das Recht, sich den eigenen Weg durchs Leben zu suchen.
Anhand der Geschichte ertanzen wir uns die Freiheit, die Souveränität und die Freude, unserem Herzen zu folgen. Wenn wir uns für Hässlichkeit und Schönheit gleichzeitig öffnen, werden wir frei, unser Leben nach unseren wirklichen Werten zu gestalten. Nicht umsonst sind wir als Frauen oft genug bereit, uns an der Schönheitsfrage selbst einzuschränken und domestizieren zu lassen. Tanzend ist es möglich, unsere ungeheure Kraft im Körper zu spüren und sie nach außen dringen zu lassen. In unserem eigenen Magnetismus können wird die Verbindung zum GANZEN fühlen. Wenn wir tanzen, finden wir in uns selbst die Lösung für das Rätsel, was wir uns am meisten wünschen.

Tanzsamstag, 15. September 2018, 10 – 16.30 Uhr
Tanzhalle Nina Beinssen, 28207 Bremen


Die Wildgänse werfen ihr Spiegelbild ohne Absicht,
das Wasser denkt nicht daran, ihr Bild zu empfangen.
                                            Zen-Spruch


Zugvögel faszinieren uns. Sie ziehen über Generationen immer wieder ihre Routen von Norden nach Süden und umgekehrt. Unsichtbaren Linien folgend setzen sie ihre ganze Kraft ein, um die Reise zu bestehen. Manche wie die Kraniche tanzen dabei an bestimmten Orten. Das Bild der Zugvögel ist ein Bild der heiligen Vorstellungskraft. Es kann uns inspirieren, uns leicht wie ein Vogel auf die Essenz des Lebens zu besinnen und loszufliegen.
Nur im Moment sein und tanzen, tanzen, tanzen. Nicht zu fragen warum, sondern da sein, wo etwas geschehen kann, was mit der Transformation der Welt und unserer Verwandlung zu tun hat. Eine Energie, ein Gefühl hat uns berührt, mitgenommen zu einem Ort, wo wir immer ewig und ganz sind und unterwegs.
Die Verführung des Tanzes sind seine ständigen Wandlungen. Etwas entsteht und vergeht im nächsten Augenblick. Im Tanz können wir uns hingeben, freuen, Leichtigkeit und Schwere ausdrücken. Wenn wir wie die Zugvögel tanzen, sind wir frei und gleichzeitig folgen wir bestimmten Bahnen.

5. – 7.1. 2018, Hof Oberlethe,  26203 Wardenburg

Und ich werde warten
und es macht mir nichts aus zu warten,
bis deine Liebe für alles das Jetzt leuchtend macht.
                                                      Rabia

Warten und vertrauen in schwierigen Lagen ist uns meist nicht in die Wiege gelegt. Wir erwerben den Schatz des Gottvertrauens ein ums andere Mal im Leben. Er ist nichts Theoretisches, sondern etwas Reales im Alltag in uns gegründetes. Ein Schatz, der wächst, wenn wir ihn ausleben und die darin gleichzeitig liegende Ungewissheit annehmen. Das kann auch auf heitere Weise geschehen.

Im Tanzen können wir mit Leichtigkeit in Kontakt kommen und uns für Flexibilität und Vertrauen öffnen. Wir können spüren, wann es Zeit ist still zu lauschen und sich langsam zu bewegen oder wann es dran ist Sprünge zu wagen. Das weibliche Urwissen ist im Körper verortet und hilft uns auf den Moment zu antworten, zu fließen. Jeder Tanz ist anders, wie auch jeder Augenblick neu ist. Tanzend ist es leicht, das zu üben und mir immer wieder Gelassenheit anzueignen und bei Bedarf über mein Unvermögen zu lachen. So kann die Liebe im Jetzt aufleuchten.

Tanzsamstag, 25. Februar 2017, 10 – 16.30 Uhr
Tanzhalle Nina Beinssen, 28 207 Bremen

Lausche so viel du kannst und vertraue.
Dann und nur dann wirst du den Weg nach Hause für uns alle finden.
Fürchte dich nicht. Du wirst über die Leichtigkeit überrascht sein,
mit der Veränderung geschieht und die Einfachheit,
mit der sie umgesetzt werden kann. Lausche und beherzige es.

So sagten es die wilden Tiere Zebras, Gnus und Elenantilope

Tanzend lauschen auf Körper, Seele und Geist. Sich mit unserer Instinktnatur verbinden und fühlend ganz werden. Das Heilige im Jetzt tanzen. Lebendig SEIN. Humorvoll der Wahrheit im Tanz begegnen.

Wenn wir lauschen, können wir in unsere Tiefe gehen und uns mit unserem innersten Wesen verbinden. Und wir können das Erfahrene tanzend ausdrücken, spielen und uns drehen, bis wir unsere Achse spüren, die von der Liebe gehalten wird. Unseren Körper auf diese Weise zu lieben und darin anwesend zu sein, ist einfach im Tanz. Wir können es für unseren Alltag üben.

11. März 2017, 10 – 16.30 Uhr, Hannover

Im Atemhaus

Unsichtbare Brücken spannen
Von dir zu Menschen und Dingen
Von der Luft zu deinem Atem

Mit Blumen sprechen
Wie mit Menschen
Die du liebst

Im Atemhaus wohnen
Eine Menschblumenzeit

Rose Ausländer

Der Atem ist in uns eingewoben. Er verbindet die innere und äußere Ebene und macht alles immer wieder neu. Im Tanzen ist er als eine stete Strömung spürbar, die jeden Schritt trägt und mit der Erde verbindet, sei es nun ein Stampfer, Hüpfer oder ein leises Wischen. Wenn wir bewusst atmend tanzen, werden wir von Grund auf erneuert und erfrischt.
Wir können in unsere Tiefe gehen und uns mit unserem innersten Wesen verbinden. Und wir können tanzend spielen und uns mit dem Hauch des Atems drehen, bis wir unsere Achse spüren, die von der Liebe gehalten wird. Unseren Körper auf diese Weise zu lieben und darin anwesend zu sein, ist einfach im Tanz. Wir können es für unseren Alltag üben.

Wir leben vom Geheimnis
und nicht von den Erklärungen.
                                        Cecil Collins


Das Wichtigste im Leben bleibt ein Geheimnis. Es lässt sich nicht fangen. Wir können uns ihm nur annähern, indem wir spielen und uns immer wieder auf Überraschungen einlassen. Tanz und Bewegung sind flüssig, flüchtig und leicht. In ihnen können wir mit Dem im Leben kommunizieren, was uns mit Tricks bei Laune hält oder wenn wir es anders wahrnehmen, uns die Laune verdirbt. Wir werden in das geheimnisvolle Spiel der Kräfte hineingezogen, wenn wir uns selbst in unserem Körper als Wunder begreifen.
Im Tanz ist alles möglich. Wir brauchen nur den Mut, da zu sein und das Neue stampfend und springend, aufrecht schreitend oder am Boden wälzend zu begrüßen. Unser Körper ist ein wunderbares Instrument, das auf die Musik antwortet, sich im Tanz freudig drehen will und mit anderen und den Tricks des großen Ganzen in Berührung kommen will.

Tanzssamstag

Kinder, alte Leute, Vagabunden lachen leicht und herzlich:
Sie haben nichts zu verlieren und hoffen auf wenig. Im Verzicht liegt ein köstlicher Geschmack von Einfachheit und tiefem Frieden.
                             Matthieu Ricard

Das Geheimnis des Herbstes ist sein Loslassen. Er will nicht bestimmen, sondern lässt einfach los. Blätter, Früchte, Sonnenträume. Freudig und lachend dem Ende entgegen. Der Herbst versteht es, sich dem Wandel hinzugeben und dabei ein Feuerwerk zu entfachen.

Auch der Tanz hat große Wandelkraft. Sie ist leicht zugänglich, ohne Anstrengung. Das Wesentliche in uns ist immer in Bewegung. Tanzend können wir das spüren. Wir werden getragen, wenn wir bereit sind, uns für den Moment zu öffnen und loszulassen. Dann ist das Leben einfach ein göttliches Spiel, das uns in seinen Zauber einhüllt.

Tanze immer

Ich bin glücklich, sogar bevor ich einen Grund dazu habe.

Ich bin voller LICHT, schon bevor der Himmel
die Sonne und den Mond begrüßen kann.

Liebe Gefährt(inn)en,
Wir sind schon seit so langer, langer Zeit
in Gott verliebt:

Was kann Hafiz jetzt tun,
als IMMER ZU TANZEN!

Hafiz


Übergangszeiten haben etwas Besonderes. Das Alte ist vorüber, das Neue steht noch aus. Der Augenblick ist unser einziger Besitz, in ihm können wir unsere Möglichkeiten wahrnehmen und uns wach den neuen Horizonten stellen.

Der Tanz fordert unseren Körper, unser Gegenwärtig-Sein heraus; wir können uns und unseren Raum spüren, die Freiheit, die wir haben, wenn wir bereit sind, unsere alten (Bewegungs-)Muster zu verlassen und neue auszuprobieren. Das erzeugt Freude und neue Lebenskraft. Wir können uns mit anderen Menschen verbinden, bewusst alleine stehen und uns als ein Teil des Großen Ganzen erleben.

Träume sind Wegweiser. Sie können uns zeigen, wo wir stehen und auch wo es hingeht. In der Gruppe öffnen sie uns für andere Dimensionen und sind unsere Begleiter, die uns zur Seite stehen und unser Vertrauen in unseren ureigenen Weg bestärken.

Wir treffen uns jeden Tag für 3 Stunden, um zu tanzen und Träume zu teilen, so dass noch ausreichend Zeit für andere Aktivitäten bleibt. Einmal werden wir draußen in der Natur tanzen.

Die Erinnerung lässt den Wunsch nach dem Pfad aufkommen:
Sie macht die Leute zu Wanderern.
Rumî


Die alte Wolfsfrau sammelt in wilden abgelegenen Gebieten die verstreuten Knochen toter Wölfe und fügt sie in liebevoller Kleinarbeit zusammen. Sie singt so lange über den Knochen, bis sich wieder Fleisch bildet, dann Haut und Fell. Schließlich steht der Wolf mit einem Satz auf und rennt zum Horizont, wo er sich mit einem lauten Lachen in eine Frau verwandelt.
Im Laufe der Zeit hat sich meine Sichtweise auf diese alte Geschichte gewandelt und verfeinert. Heute erscheint sie mir wie ein lebenslanger Lernprozess, den wir als Frauen immer neu durchlaufen. Die weise Alte in uns erinnert sich an den Wolf und an die Frau und ihre Beziehung zueinander. Es geht um den Weg als Seele. Die Knochen des Wolfes versinnbildlichen das feste Ruhen im Urgrund. Die flexiblen Körperbestandteile, aus denen die Frau erwächst, sind die Hingabe und die Sehnsucht. Das sich immer wieder neu zeigende Bewusstsein in uns Frauen ist ein männlicher Seelenanteil, der uns hilft im Körper anwesend zu sein und auch Licht auf unbewusste Prozesse wirft. Den Wolf und die Frau verbindet eine Liebesbeziehung. In der Liebe wollen wir eins werden mit dem/r Geliebten. Der Wolf ist in der auferstandenen Frau noch in den Knochen verkörpert.
In den Tänzen können wir mit unserer Wildnisseele in Kontakt kommen und uns für ihren freien und oft originellen Ausdruck öffnen. Tanzend können wir die Wahrheit über unsere wilde innere Natur erfahren. Das weibliche Urwissen wird körperlich verortet. Dabei brauchen wir die Bereitschaft, unsere immense Kraft und leuchtende Ausstrahlung als eine Aufgabe anzunehmen. Das schließt das leibliche Bewusst-Sein über unser instinktives Streben nach Freiheit und die Anerkennung unserer großen Sehnsucht nach dem Göttlichen mit ein.

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
                                         Rainer Maria Rilke

Das Leben tanzt. Es ist Freude, die überströmt. Es lacht und lässt sich nicht einengen. Im Tanz werden Energie und Freude frei, die den Körper durchströmen, ihn fließen lassen. Tanzend öffnen wir uns für neue Bewegungen, die nicht mehr der Kontrolle des Kopfes unterliegen. Etwas Ekstatisches geschieht. Körper und Geist sind in einem Zwiegespräch, das weit über die rationale Ebene hinausgeht. Es ist eine Rückkehr zur ursprünglichen Kommunion, der Gemeinschaft von Körper und Geist. Wir können im Tanz die Polaritäten als Teile erleben, die sich in uns begegnen, eine Einheit bilden, sich umarmen. All dies geschieht auf eine einfache Weise.
Wenn wir das Leben tanzend in uns spüren, kann uns ein neues Wissen erreichen, das aus dem Körper kommt bzw. uns über seine Wahrnehmung zugänglich gemacht wird. Etwas Magisches tritt zutage. Eine Verbindung wird hergestellt. In diesem Tanzprozess sind wir alle verbunden, denn nur gemeinsam können wir das Neue ans Licht der Welt bringen und es feiern.

2016, Polli Talu Arts Center, Estland

Heut ist Reigen, Tanz ist, Tanz ist, Tanz!
Licht ist heut, und Glanz ist, Glanz ist, Glanz!
Abschied vom Verstand ist, vom Verstand,
weil die Liebe ganz ist, ganz ist, ganz!
                                                                Rumi

Im Tanz scheint FREUDE auf, durchflutet uns ganz. Wir sind eins mit uns, offen für den Moment. Wir können Himmel und Erde in unseren Tanz mit einschließen und uns bewusst für das Wesentliche öffnen. Staunend sind wir auf die unsichtbare und dynamische Einheit ausgerichtet, die sich im Tanz auf geheimnisvolle Weise offenbart. Wir sind in Verbindung mit dem Göttlichen und mit der Seele der Welt.
In den meditativen Tänzen, deren Schrittfolgen einfach zu erlernen sind, stärken wir unsere Verbindung nach unten zur Erde und nach oben zum Himmel. In den häufigen Wiederholungen schulen wir das Loslassen unserer Gedanken und die Achtsamkeit des Geistes. In freien Tänzen arbeiten wir mit dem, was im Moment geschieht, aus dem Formlosen in die Form fließt. Beide Elemente schaffen einen Raum des Aufgehobenseins zwischen Himmel und Erde. Leichtigkeit und Schwere verbinden sich Schritt für Schritt. Das Geheimnis des Lebens tanzt mit uns, hüpft in den Tanzschritten und erzählt uns einen Witz. Tanzend sind wir sind wir Teil im fortwährenden Schöpfungsprozess, in dem alles miteinander verbunden ist, von der LIEBE getragen.

Oh, bleibe dabei, Tropfen der SONNE zu pressen


aus den unbedeutendsten Bewegungen
deines eigenen heiligen Leibes.
Jetzt, oh du Süße/r, sei weise.
Gib all deine Stimmen ab fürs Tanzen.
                                                                  Hafis

Dem Tanz wohnt ein Zauber inne, weil er uns in den Moment bringt. Er ermutigt uns, noch in den kleinsten unscheinbaren Bewegungen unseres Körpers das Lebendige wahrzunehmen und zu feiern. So kommt im Spüren die Liebe zu uns selbst zum Vorschein.
Der Tanz hat große Wandelkraft, er macht uns flüssig. Ohne Anstrengung können wir unsere Vorstellungen loslassen. Das Wesentliche in uns ist immer in Bewegung. Tanzend können wir das erkennen. Wir werden getragen, wenn wir bereit sind, uns für den Moment zu öffnen und loszulassen. Dann ist das Leben ein göttliches Spiel, das uns in seinen Zauber einhüllt.

2017, Polli Talu Arts Center, Estland


Was zählt, ist nicht das Enorme der Aufgabe,
sondern die Größe des Muts.
                                              Matthieu Ricard


Sterntaler ist das Märchen von einem einsamen Mädchen, das ohne Besitz außer den Kleidern am Leib und einem Stück Brot in die Welt zieht. Beides teilt sie auf ihrem Weg mit anderen Mittellosen. Letztlich steht sie nackt, mit reinem Herzen in einem dunklen Wald. Dort geschieht ein Wunder. Die Sterne fallen vom Himmel als Goldtaler auf sie herab. Es ist die Magie des Momentes, in dem Nichts mehr festgehalten und plötzlich alles gegeben wird. Ein Augenblick reinen Vertrauens ermöglicht die Öffnung zu einer anderen Dimension, die außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt.
Selbst wenn wir nichts wissen, Ja zu sagen, erfordert Mut, Geduld und Vertrauen ins Unbekannte. Wir öffnen uns und gehen in den leeren Raum der Sehnsucht, nackt und bloß und doch unglaublich gehalten vom
Ruhen im Wesentlichen.
Das hat mit der weiblichen Kraft in uns zu tun, die wir im Tanz auf besonders einfache und leichte Weise spüren und zugänglich machen können. Die verschiedenen Tanzschritte ermöglichen uns, ganz auf den Augenblick zu vertrauen und uns beschenken zu lassen. Die Sterne ergreifen uns mit ihrer Unendlichkeit im Tanz. So können wir selbst staunend zur tanzenden Sterntaler werden. Tanzend sind wir empfänglich für das im Sein durchscheinende Ganze.